Elektroindustrie

Die Elektroindustrie produziert Schaltanlagen und Steuerungen für die Anwendungen in den verschiedenen Branchen. Eine speziell elektrotechnische Anwendung sind rotierende Umformer.

Rotierende Umformer

Rotierende Umformer sind eine Kombination aus einem Elektromotor und einem Generator, deren Wellenenden fest verkuppelt sind. Beide Maschinen laufen bei einer Drehzahl von 600 upm. Der Motor ist eine 10 polige Maschine und der Generator ist eine 12 polige Maschine (oder ungekehrt). Ziel des Umformers ist es, die Netzfrequenz von 50 auf 60 Hz (oder ungekehrt) zu verändern. Anwendung finden rotierende Umformer beispielsweise in Häfen zur Versorgung fremder Schiffe. Bei der Hochlaufberechnung müssen die Massenträgheitsmomente beider Maschinen berücksichtigt werden. Hochlaufzeiten von rotierenden Umformern bewegen sich im Bereich von ca. 10-20 Sekunden. Der Start findet nahezu lastfrei statt, weil der Generator erst nach dem Start beaufschlagt wird. Es ist nur ein sehr geringes Gegenmoment aufgrund von Reibung zu berücksichtigen. Dadurch kann der Anlaufstrom sehr stark reduziert werden. Übliche Anlaufströme beim Start von Umformern (Ia/In) liegen im Bereich vom ca. 1-1,5 fachen des Motorbemessungsstroms (In). Nachfolgend finden Sie ein typisches Berechnungsbeispiel.

 

Motorbemessungsleistung   Pn   2.000   kW
Bemessungsspannung   Un   6.000   V
Motorbemessungsstrom   In   250   A
Motoranlaufstrom, Direktstart   Ia   5   × In
Motorbemessungsdrehzahl (synchron)   nn   600   upm
Massenträgheitsmomente            
  Motor   JM   450   kgm2
  Rotierende Umformer   JL   500   kgm2
Anlaufspannung   Us   0,47   × Un
Anlaufzeit   ts   15   s
Diagramm Anlaufzeit
 


Drehmoment

Diagramm Drehmoment

Der Starter startet den Motor mit reduzierter Spannung, 47 % der Bemessungsspannung in diesem Beispiel (Us/Un = 0,47). Dabei wird der Drehmomentverlauf des Motors um den Faktor Ts/TDOL = (Us/Un × F)2 reduziert. Ts/TDOL = (0,47 × 0,9)2 = 0,18 (F ist ein motorabhängiger Faktor). Das Drehmoment des Motors muss an jeder Stelle größer sein als das Gegenmoment. Die Anlaufspannung Us/Un wurde entsprechend festgelegt. Aus der Differenz zwischen dem reduzierten Motordrehmoment Ts und dem Gegenmoment ergibt sich das Beschleunigungsmoment Tb.

 

Anlaufzeit

Die Anlaufzeit ts berechnet sich aus dem Beschleunigungsmoment Tb und dem gesamten Massenträgheitsmoment J = JM + JL = 450 + 500 kgm2 = 950 kgm2.

formel anlaufzeit

 

Strom

Diagramm Strom

Der Motorstrom ist IMot = Us/Un × IDOL × F = 0,47 × 5 × 0,9 = 2,1 × In

Netzseitiger Anlaufstrom:

Bei einem Transformator sind Primär- und Sekundärleistung gleich.
Daraus folgt, daß auch die Produkte aus Strom und Spannung gleich sind.

Un × INetz = Us/Un × IMot => INetz = Us/Un × IMot / Un

INetz = 0,47 × 2,1 = 1 × In

Der netzseitige Anlaufstrom ist also deutlich niedriger als der motorseitige. 

Bei anderen Startmethoden (elektronischer Sanftanlasser, Anlaufdrossel, etc.) ist der Netzstrom INetz gleich dem Motorstrom IMot.        
INetz = IMot = 2,1 × In

Das führt bei den anderen Startmethoden zu einem größeren Netzspannungseinbruch. 

 

Sonstige Maschinen

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Maschinen, die von Elektromotoren angetrieben werden. Für die gängigsten Maschinen haben wir entprechende Detailinformationen zum Startvorgang bereitgestellt. Selbstverständlich können unsere Starter auch weitere Arten von Maschinen anfahren. Für Angebotserstellung und technische Beratung stehen wir gerne zur Verfügung.

 

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